Ein vielversprechender Nebenjob6 Minuten

Eine Geschichte aus der Arbeitswelt oder doch wieder über einen Ausbeuter? Ein vielversprechender Nebenjob, der richtig Spaß macht. Finanziell allerdings nicht.
Eine gute Chance
Nach meinem Umzug war ich arbeitssuchend. Darum freute ich mich über das Angebot meines ehemaligen Geschäftspartners eine Homepage zu programmieren. Aber zum Glück war meine hervorragende Ausbildung an der Volkshochschule Hannover hervorragend. Meine zusätzliche Ausbildung zur Web-Designerin war gerade abgeschlossen.
1. Ein neuer Verein
Jahrelang wurde die Fußballzeitung BFC-Südring e.V. von meinem Geschäftspartner und mir hergestellt. Eine Rubrik stellte die Schwimmabteilung dar.
Durch viele Streitigkeiten in dem Verein, beschloss sich die Schwimmabteilung 2004 selbstständig zu machen. Mein Partner wurde einer der Vorsitzenden.
Und so entstand der Berliner Schwimmverein Kreuzberg e.V. (heute BSV Kreuzberg e.V.)
2. Eine neue Internetpräsenz
Eine durchschnittliche Website mit nur ein paar Seiten kann mit einem DIY-Website-Baukasten für nur 9 bis 20 € pro Monat erstellt werden. Eine professionell gestaltete Website kann bis zu 700 bis 10.000 € kosten.
Quelle: Jimdo
Der Schwimmverein wollte keine Zeitung, sondern die Neuen Medien nutzen. Zusätzlich standen die üblichen Dinge für eine Firmen- bzw. Vereinsgründung an. Also ein Logo, Rechnungen, Visitenkarten, Plakate, Flyer.
Dafür suchte ich mir einige Werbepartner, deren Logos ich über ein Affiliate-Netz einspeiste. Dann eine Domain kaufen, Webspace suchen. Insgesamt bekam ich dafür 300 Euro.
2.1. Zu früh für die Neuen Medien
Leider war zu dem Zeitpunkt ein Internetanschluss nicht allgemein üblich, deshalb wurde die Homepage kaum genutzt. Werbung war damit nicht möglich.
2.2. Mädchen für alles
Als Administrator, Web-Designer, Texter, Bildbearbeiter und Mädchen für alles erhielt ich nun 30 Euro monatlich und einen Jahresvertrag. Ich sah den Job eher als ehrenamtliche Tätigkeit, und dabei lernte ich schließlich genug und trainierte meine Fähigkeiten. Und ich hoffte, das Projekt beim nächsten Arbeitgeber als Referenz angeben zu können.

18 Stunden Arbeit am Computer ohne Pausen.
Keine Getränke, kein Dankeschön.
Und das bei schlechter Bezahlung.
Aus der Arbeitswelt

Was Männer manchmal für Angebote machen, ist unglaublich.
Aus der Arbeitswelt

Aus der Arbeitswelt
3. Neuer Verein und neuer Streit
Bei manchen Vereinstreffen nahm ich persönlich teil, wenn ich gerade in Berlin war. Leider dauerte es nicht lange, und die Streitigkeiten begannen erneut. Dieselben Leute, und wieder dieselben Streithemen?
3.1. Der Griff in die Kasse
Anscheinend stimmte die Kasse wie bei den Verein vorher, öfter nicht. Keine Überraschung, die Verdächtige arbeitete nun für den neuen Schwimmverein. Trotzdem wurde die Frau geschont und weiter eingesetzt.
Sie gab sogar in einem Brief an meinen Ex-Partner schriftlich zu, für die Diebstähle erneut verantwortlich zu sein. Ihr Motiv, sie müsse ihren Lebensunterhalt bestreiten, als Alleinerziehende mit zwei Kindern.
3.2. Der neue Vorstand
Mein ehemaliger Partner trat schließlich vom Vorstand zurück. Die Diebin blieb. Bei ihm bedankte sie sich dafür, indem sie an seiner Geburtstagsfeier zum 60. Geburtstag das Geld aus seinen Briefen, die er zur Feier bekommen hatte, entwendete. Da er damit auch die große Feier finanzieren wollte, war der Schaden groß und seine Enttäuschung noch größer.
3.3. Und an mir lässt man es aus
Schon bekam ich die fristlose Kündigung für die Homepage, an der ich monatlich arbeitete. Obwohl ich weder mit den Streitigkeiten, den Diebstählen noch dem Rücktritt des Vorstandes zu tun hatte. Und freundlich war der Brief nicht. Ich war menschlich sehr enttäuscht, wieder einmal.

Aus der Arbeitswelt

Soll man sich darauf einlassen?
Aus der Arbeitswelt
4. Man sollte sich nichts gefallen lassen
4.1. Der Gang zum Anwalt
Die fristlose Kündigung akzeptierte ich nicht, es gab schließlich keine Begründung dafür. Ich hatte einen Jahresvertrag. Natürlich verweigerte der neue Vorsitzende mir meine monatlichen Beträge. Und mir blieb nichts anderes übrig, als zum Anwalt zu gehen, um mein Geld einzuklagen.
4.2. Ein trauriger Sieg
Mein Anwalt war gezwungen bis zum Letzten zu gehen. Mahnbescheid und Vollstreckungsbescheid wurden ignoriert. Es wurde schließlich am Ende vor dem Amtsgericht ausgetragen.
Und ich bekam Recht. Der Verein musste mich ein Jahr lang bezahlen. Eine fristlose Kündigung war nicht rechtens.

Aus der Arbeitswelt
5. Die Reste des Vereins
Der neue Vorsitzende programmierte eine neue Homepage. Da er sich in der Materie nicht auskannte, fiel der Entwurf dementsprechend aus. Der Verein entstand noch einmal, mit neuen Leuten und ohne Diebe.
Auch wenn das Ganze inzwischen viele Jahre her ist, macht es mich immer noch traurig und wütend. Ausgebeutet fühle ich mich nicht, aber abserviert. Ich wurde nicht geschätzt, und man hat es mir nicht gedankt.
Weitere Artikel zum Thema:
→ Fußballverein BFC Südring e.V.: Homepage
→ Schwimmverein BSV Kreuzberg e.v.: Homepage
→ Was kostet eine Homepage? Das Preis-Leistungs-Verhältnis im Check: Jimdo Beitrag vom 07.06.2023
→ Haushalte in Deutschland – Internetzugang bis 2022: Statistik
→ Mahnverfahren: Wikipedia
→ Mahnbescheid Kosten: Das kostet ein Mahnbescheid wirklich
→ Ziel des Verfahrens – der Vollstreckungsbescheid: Mahngerichte
→ Vollstreckungsbescheid – Was nun?: Schuldnerberatung
Author Profile
- Marion Klüter ist Multimedia-Fachfrau und Bloggerin. Sie unterhält zwei Blogs mit unterschiedlichen Schwerpunkten, da sich beide Themen nicht miteinander vereinen ließen, denn Wut und Kreativität passen schlecht zueinander. Seit einiger Zeit sind ihr Verlobter und sie stolze Besitzer eines Riesenschnauzers. Trotz vieler Rückschläge in ihrem Leben hat sie den Humor nicht verloren und lacht weiterhin gerne, auch über sich selbst.
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