Wer wohnt denn da?7 Minuten

Es reicht nicht, ein Bordell im Haus zu haben, es muss noch eine Wohnung mit ständig wechselnden Männern geben, von denen keiner der Mieter der Wohnung ist. Eine Geschichte aus dem Leben in einem Mietshaus.
Neue Mieter gesucht
1. Aus dem Leben im Mietshaus
In der oberen Etage wird eine Wohnung frei. Schon befürchtet man, dass es eine neue Bordellwohnung wird. Aber zum Glück, wollte keiner den Freiern so viele Treppen zumuten. Auch im Nebenhaus wurde das neue Bordell in der obersten Etage schnell wieder geschlossen.
1.1. Der Mieter aus Italien
Als sich der neue Mieter aus Italien vorstellte, fand man ihn nett, obwohl von Anfang an klar war, dass er kein Italiener war. Er sprach gut Deutsch und hatte Arbeit. Aber eines Tages war er verschwunden. Nun gingen ständig arabisch aussehende Männer in der Wohnung ein und aus. Aber immer wieder andere.
Hauptsächlich fielen sie mit ihrem Lärm auf, – lautstarke Gespräche – die bis spät in die Nacht gingen. Warum muss man so brüllen? Man sitzt doch dicht beieinander auf dem Fußboden.
1.2. Und wer sind die neuen Mitbewohner?
Alle besaßen Migrationshintergrund. Manchmal waren es fünf Männer, die sich in der kleinen Wohnung aufhielten. Und auch sie konnten die Wohnungstür nicht per Türklinke zu machen, ist anscheinend heute eine Seltenheit.
2. Der unbemerkte Einbruch
Wer also rücksichtslos die Türen zuschlägt, sich übermäßig laut im Treppenhaus unterhält oder anderweitigen Lärm verursacht, begeht eine Ordnungswidrigkeit.
Gegen den Verursacher stehen sowohl dem Vermieter als auch dem Mieter Abwehransprüche gem. § 862 BGB i.V.m. § 1004 BGB zu.
Quelle: Allrecht Beitrag vom 14.12.2019
An einem Tag knallte es ständig lautstark durch das ganze Treppenhaus. Ich war so wütend, dass ich hinausstürmte, aber dieses Mal waren es nicht die Prostituierten sondern die Männer von oben.
Als ich nach oben kam, standen zwei Männer mit Kleinkind da. Der eine fing sofort an zu reden, um mir mitzuteilen, bei ihm sei eingebrochen worden.
Ich konnte es sehen, der Türrahmen war stark beschädigt. Aber wer war der Mann eigentlich? Der Mieter war es nämlich nicht.
2.1. Die Polizei steht vor einem Rätsel
Da kam schon die benachrichtigte Polizei. Weiterhin knallte es, aber es war nicht die Tür, sondern ein Fenster (beim Auszug waren sämtliche Fensterrahmen beschädigt und ein Glas kaputt). Sie baten ihn, das Fenster endlich zu schließen, damit die Knallerei aufhörte, die ihn anscheinend gar nicht störte.
2.2. Eine Party von Unbekannten
In dem Moment kam die Mieterin aus der Nachbarwohnung die Treppe hoch und bestätigte, dass es starken Lärm in der Nacht gegeben hätte, eine große Party wäre bis in die frühen Morgenstunden abgehalten worden.
Ich erinnerte mich, dass am Abend ein junger Mann unten bei mir geklingelt hatte, weil sein Freund oben nicht aufmachen würde. Danach klingelte noch einer. Ich kannte keinen von ihnen. Und diese jungen Männer aus dem Bekanntenkreis waren eingebrochen, um eine Party zu feiern. Aber bei all dem Lärm im Haus bekam man nicht mehr mit, wenn eine Tür aufgebrochen wurde.
3. Die Hausverwaltung kennt die Mieter nicht
Urteil des AG München vom 25.04.2018 (433 C 777/18). Eine Wohnungsbesetzung müssen Vermieter nicht dulden.
Wer ohne Mietvertrag und gegen den Willen des Eigentümers eine Wohnung belegt, dem muss keine Räumungsfrist gewährt werden, entschied das Amtsgericht München.
Quelle: Mietrecht.com Beitrag vom 23.07.2018
Später kam die Polizistin noch einmal zu mir, um sich die Telefonnummer der Hausverwaltung und des Vermieters des Mietshauses zu holen, die hatte sie oben nicht bekommen können.
3.1. Die seltsame Hausverwaltung
Mir war klar, warum, er war nicht der Mieter, was ich ihr auch mitteilte. Als sie sich am Tag noch einmal telefonisch meldete, bestätigte sie mir, dass es nicht der Mieter war, aber die Hausverwaltung auch nicht wissen würde, wer dort überhaupt wohnt. Sie fand die ganze Angelegenheit seltsam.
Obwohl der Mieter fort war, es keinen neuen Hauptmieter mit Mietvertrag gab, war die Wohnung bewohnt, allerdings von wöchentlich wechselnden arabisch aussehenden Männern.
3.2. Und was kommt noch?
Im Haus nahmen wir es mit Humor, unten ein Bordell und oben eine Schläferzelle? Hier würde keiner merken, wenn jemand Bomben bastelt. Aber eines fehlte uns noch, ein paar Motorradrocker, die Waffen vertrieben, lästerten wir.



4. Endlich weg
Nach fast zwei Jahren bekam die Hausverwaltung endlich die Wohnung wieder frei. Die Wohnung wurde geräumt, ein neuer Mieter zog ein, ein Libanese. Aber der war im Gegenteil zu den vorherigen Mietern ein ruhiger Mieter, lebte bereits seit vielen Jahren in Deutschland und ging einer geregelten Arbeit nach.
5. Eine Erklärung
Übrigens, ich habe nichts gegen Araber oder Menschen mit Migrationshintergrund. Die geschilderten negativen Beispiele sind wohl eher selten.
5.1. Nette Familie aus Rumänien
Wir haben eine tolle rumänische Familie im Haus, sie sind bekannt für ihr liebenswertes Verhalten, sie sind rücksichtsvoll und freundlich. Man bekommt sogar Essen, wenn sie grillen und auch so an manchen Tagen. Sie helfen, den Müll runterzutragen und stehen einem bei jedem Problem zur Seite. Also ein wahrer Glücksgriff für alle. Und wir sind so froh, sie zu haben.
5.2. Flüchtlinge aus der Ukraine
Im Moment wohnen auch noch mehrere geflüchtete Ukrainer im Haus. Zwei Familien mit Kindern, die sich schnell angepasst haben. Sie machen überhaupt keine Probleme, sind freundlich und ruhig. Wir haben bereits untereinander einen freundschaftlichen Umgang. Und sie können sogar ohne Knall die Tür zu machen.
Nur mit Prostituierten habe ich nun ein Problem. Die Jahre voller Rücksichtslosigkeit gegenüber uns Mietern, haben mich wütend gemacht.
6. Fazit
Die ganzen Erlebnisse der letzten Jahre haben die langjährigen Mieter des Mietshauses stark beeinträchtigt, nun fühlt sich keiner mehr wohl im Haus. Und man weiß, dass das den Vermietern völlig egal ist. Der Ruf des Hauses ist dahin, die Nachbarschaft vergisst nicht und lässt die Mieter das stark spüren.
Keiner hätte gedacht, das so etwas passiert, und das in einem Mietshaus von einer der ehrenhaftesten Familie in Hannover, die zu Lebzeiten jeden Mieter sorgfältig ausgesucht haben, damit die Leute zueinander passten und es keine Störungen gibt. Die wollten, dass es den Mietern gut ging und sie gerne hier wohnen. Diese schönen Zeiten sind leider vorbei.
Und es gibt weitere Geschichten aus dem Leben im Mietshaus.
Weitere Artikel zum Thema im Internet:
→ siehe Beitrag im Juraforum: Fremde in der gekuendigten Mietwohnung
→ siehe weiteren Beitrag im Juraforum: Was tun wenn eine Wohnung von Fremden besetzt wird
→ Hausbesetzung – Definition & Bedeutung im Rechtskontext: Juraforum Beitrag vom 07.11.2024
→ Frankfurter Airbnb-Jäger spüren 1.050 illegale Ferienwohnungen auf: Hessenschau Bericht vom 01.02.2023
Author Profile
- Marion Klüter ist Multimedia-Fachfrau und Bloggerin. Sie unterhält zwei Blogs mit unterschiedlichen Schwerpunkten, da sich beide Themen nicht miteinander vereinen ließen, denn Wut und Kreativität passen schlecht zueinander. Seit einiger Zeit sind ihr Verlobter und sie stolze Besitzer eines Riesenschnauzers. Trotz vieler Rückschläge in ihrem Leben hat sie den Humor nicht verloren und lacht weiterhin gerne, auch über sich selbst.
Latest entries
Ärger mit Dienstleistern und Behörden1. Februar 2025Rund um den Praxisbesuch
Das Mietshaus13. Januar 2025Der Rauchertreffpunkt vor dem Haus
Die Arbeitswelt8. Januar 2025Das Bürgergeld im Jahr 2025
Toxische Liebe9. Dezember 2024Doktor Jekyll und Mister Hyde