Job Teil 3: Das Praktikum – die Königsdisziplin der Ausbeuter5 Minuten Lesezeit

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Das Praktikum als Visitenkarte für den Arbeitgeber oder doch eher die Ausbeutung als unbezahlte Arbeitskraft?

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Wie man auf keinen Fall Geld verdienen kann

1. Eine große Auswahl an Praktikumsplätzen

Für die Beendigung meiner Ausbildung musste ich einen Praktikumsgeber finden, um mein Wissen in der Praxis zu verfestigen und Arbeitsabläufe in einer Firma zu lernen. Ich setzte eine Anzeige ins Internet. Es dauerte nicht lange, und es kamen mehrere Angebote.

1.1. Die Firma, die kurz vor der Insolvenz steht

Eine Firma, die Live-TV online anbot (das war 2002), suchte einen Praktikanten, der hinter der Kamera und auch bei der Bearbeitung der Filme und die Programmierung der Online-Präsenz hilft.

HeuschreckeDas Ganze hörte sich sehr gut an. Die Firma hatte ihren Sitz in einem Hinterhof am Schwarzen Bären in Hannover-Linden. Der Chef und die Mitarbeiter waren richtig nett, die Arbeit faszinierend. Ich freute mich.

Leider hatte die Sache einen Haken, denn die Firma stand kurz vor der Insolvenz. Der Firmeninhaber konnte mir nicht einmal zusichern, das Praktikum, welches zwei Monate dauern sollte, sicher zu Ende bringen zu können. Es könne sein, dass nächste Woche bereits Schluss ist. Ich war froh, dass er so offen und ehrlich war, eine Seltenheit, wie ich später merkte.

1.2. Die Firma, in der nur Praktikanten arbeiten

So entschied ich mich schweren Herzens für eine Firma in Berlin, das Risiko, mir mitten im Praktikum einen neuen Platz suchen zu müssen, war einfach zu groß. Und die Chance auf einen zukünftigen Arbeitsplatz war gleich Null.

HeuschreckeDer Firmeninhaber teilte mir bereits am Telefon mit, dass eine große Chance für die Übernahme bestand. Aufgrund dieser Informationen genehmigte das Jobcenter sofort die zusätzlichen Gelder für das Praktikum in Berlin. So bekam ich die Fahrkosten und einen Anteil an den Übernachtungskosten bewilligt. Und man wünschte mir viel Glück.

Am ersten Tag war ich rechtzeitig bei der noblen Adresse am Kaiserdamm. Es handelte sich um einen imposanten Altbau mit einem wundervollen alten mit Metall verzierten Fahrstuhl. Das schien eine einflussreiche Firma zu sein.

Als mich der Firmeninhaber herumführte, revidierte ich meine Meinung. Zwar machte er einen guten Eindruck, die Räume waren angenehm eingerichtet, und an Mitarbeitern mangelte es nicht. Aber als er mich vorstellte, merkte ich schnell, das hier anscheinend nur Praktikanten arbeiteten. Nun war ich gespannt auf den Fachmann, der mich anleiten sollte.

Fachleute sind Mangelware

Er zeigte mir meinen Arbeitsplatz, dann erzählte er mir, was er vorhatte, weshalb ich sozusagen hier war. Er wollte ein Online-Portal (2002) gründen. Die Idee gefiel mir, das würde mir gefallen, dabei mitarbeiten zu dürfen. Aber die Sache hatte einen Haken, – ich sollte es alleine programmieren. Es gab keinen Fachmann hier, der mich anleiten konnte.

Sprachlos blickte ich ihn an. Ich war in der Ausbildung, mir fehlte die Praxis (und meiner Meinung nach auch die richtige Ausbildung). Wie sollte ich das alleine schaffen? Und welches Risiko wollte er dabei eingehen? Ich könnte mit meinen Fehlern seine ganze Firma ruinieren.

Er war enttäuscht als ich meine Bedenken vorbrachte und gab mir erst einmal Aufgaben, die ich auch ausführen konnte. Nach einer Woche suchte ich das Gespräch.

“Wir haben darüber gesprochen, dass sie übernommen werden, aber so schnell kann ich mich nicht entscheiden, das müssen sie doch verstehen.”

Aber das war nicht der Grund für das Gespräch, denn ich fühlte mich unterfordert, die ganze Zeit bearbeitete ich Fotos für das Web. Dabei lernte ich nichts, das war etwas, was ich bereits seit Jahren beruflich machte. Mir war klar, ich würde hier nichts lernen, und man würde mich auch auf gar keinen Fall einstellen, denn die anderen waren ebenfalls Praktikanten aus vielen Bereichen, Texter, Buchhalter, Sekretärin, Designer usw. Die ganze Firma bestand nur aus zwei Geschäftsführern und sechs wechselnden Praktikanten.

→ weiter geht es mit S.2 Die chaotische Firma, die keine Zusagen einhält

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Marion Klüter
Marion Klüter
Marion Klüter ist Multimedia-Fachfrau und Bloggerin. Sie besitzt zwei Blogs mit unterschiedlichen Schwerpunkten, da sich beide Themen nicht miteinander vereinen ließen, denn Wut und Kreativität passen schlecht zueinander. Trotz vieler Rückschläge in ihrem Leben hat sie den Humor nicht verloren und lacht weiterhin gerne, auch über sich selbst.

4 Gedanken zu “Job Teil 3: Das Praktikum – die Königsdisziplin der Ausbeuter

  1. I have read your article carefully and I agree with you very much. This has provided a great help for my thesis writing, and I will seriously improve it. However, I don’t know much about a certain place. Can you help me?

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