Design Teil 8: Das Layout für mein Druck-Projekt5 Minuten Lesezeit

Bei Durchsicht ist mir aufgefallen, dass ich einen wichtigen Punkt noch nicht behandelt habe. Eines der wichtigsten Dinge ist das Layout.
Die Gestaltung
1. Der Layoutbogen
Am Anfang steht das Layout. Hier wird genau festgelegt, welche Farben, welche Schriften, welche Schriftgrößen usw. verwendet werden. Dieser Layoutbogen ist die wichtigste Grundlage für alle Arbeiten.
Meine erste Weiterbildung war die Ausbildung zur Fotosetzerin. Dort habe ich auch die Grundlagen des Schriftsatzes gelernt. Bei der Fortbildung zur DTP-Fachfrau konnte ich auf diese Kenntnisse zurückgreifen. Inzwischen bin ich Multimedia-Fachfrau.
2. Die Typographie
2.1. Die Schriftfamilien
Alles über Schriftfamilien kann man bei den unten vorgestellten Links durchlesen. Das würde hier zu weit führen. Nur zur kurzen Erklärung, es gibt Schriften mit Serifen und welche ohne.
Mein Vorschlag ist, eine für die Überschriften zu verwenden z.B. die Serifen-Schrift und die serifenlose Schrift für den Text.
2.2. Der Schriftgrad
Der Schriftgrad wird in Punkt angegeben. In manchen Programmen kann man auch in Millimeter angeben, die Software rechnet allerdings dann in Punkt um. Bei den Überschriften sollte die Größe absteigend sein. Dabei sollte die letzte Überschrift immer noch mindestens einen Punkt über der Textgröße liegen.
2.3. Der Zeilenabstand
Der Zeilenabstand, kurz Zab genannt, definiert den Abstand der Textzeilen von aufeinanderfolgenden Zeilen. Als Beispiel, die Schriftgröße ist 10 Punkt, der ZAB sollte 12 sein. Also 10/12. Möchte man einen größeren Abstand zwischen den Zeilen nimmt man als zweites einen höheren Wert.
2.4. Die Schriftstärke
Eine Schriftfamilie umfasst mehrere Schriftschnitte mit unterschiedlicher Strichstärke. Die Variation der Schriftstärke gibt an, wie schwarz eine Schrift ist. Die meisten Schriftarten gibt es in wenigstens zwei Schriftstärken, normal und fett.
2.5. Die Ausrichtung
In der Regel sind Texte linksbündig, rechtsbündig oder axial (Axialsatz) ausgerichtet. Beim Flattersatz wird der Text linksbündig gesetzt, dabei wird keine Silbentrennung verwendet. Beim Rausatz ist der Text ebenfalls linksbündig, aber es wird Silbentrennung benutzt. Dafür wird die gesamte Spaltenbreite verwendet. Beim Blocksatz wird die gesamte Spaltenbreite benutzt und eine automatische Silbentrennung verwendet.
Axialsatz (mittig) wird hauptsächlich für Überschriften benutzt.
3. Die Farben
Wichtig für das Layout sind die Farben. Darüber sollten sich ausreichend Gedanken gemacht werden.
Auf dem Monitor sehen die Farben anders aus als im Ausdruck. Und jeder Tintenstrahldrucker hat auch noch Abweichungen. Am sichersten ist man mit den Pantone-Farben, allerdings sind die in der Druckerei teurer.
Für die Druckerei benötigt man generell CMYK-Farben. Wenn man ganz sicher sein will, dann hält man sich an die Grundfarben.
3.1. Die RGB-Farben
Ein RGB-Farbraum enststeht durch das Mischen dreier Grundfarben (Rot, Grün und Blau). Dieser Farbraum basiert auf der Dreifarbentheorie.
Die hauptsächliche Verwendung erfolgt u.a. für die Darstellung auf dem Monitor.
3.2. CMYK-Farben
Das CMYK-Farbmodell ist ein subtraktives Farbmodell, das die technische Grundlage für den modernen Vierfarbdruck bildet. Die Abkürzung steht für die Grundfarben Cyan, Magenta, Yellow und den Schwarzanteil, der traditionell als Key bezeichnet wird. Es ist ein geräteabhängiges Farbmodell.
3.3. Pantone-Farben
Das PMS enthält 2161 Sonderfarben (Stand 2022), die größtenteils nicht im Vierfarbdruck erzielt werden können. Durch die festgelegten Pantone-Farbnummern kann die Farbe direkt festgelegt werden. Der Standard ist weltweit verbreitet.
4. Unterlagen für den Druck vorbereiten
Wenn ich meine fertigen Vorlagen in einer Druckerei drucken lassen möchte, muss ich die Unterlagen dementsprechend vorbereiten.
4.1. Das PDF-Format
Konvertierungsprobleme wie Zeilen– und Seitenumbruch, falsche Schriftarten entfallen. Dafür gibt es das PDF-Objekt.
Eine PDF-Datei kann Dokumente einschließlich aller Farben, Raster– und Vektorgrafiken sowie Schrifttypen präzise ausgeben. Dabei werden Schriften und Bilder eingebettet.
4.2. Die benötigte Software
Die Qualität des Druckes ist von der PDF-Datei abhängig. Dafür sollte professionelle Software wie InDesign, QuarkXPress, Adobe Illustrator (DTP-Software) oder Macromedia Freehand und CorelDraw (vektorgrafische Software) benutzt werden.Word ist ungeeignet.
4.3. Der Farbraum
Hierfür wird der CMYK-Bereich benutzt.
4.4. Die Auflösung
Für den Digitaldruck werden 150 dpi gebraucht, für den Offsetdruck 300 dpi.
4.5. Die Schriften
Verwendete Schriften müssen eingebettet werden.
Für weitere Einzelheiten sollte die Druckerei befragt werden (Linienstärke, Hintergrund, Anschnitt).
5. Fazit
Wenn die PDF-Dateien fertig für die Druckerei sind, sollte man trotzdem die verwendeten Bilder und Schriften als Sicherheit beifügen.
Für Zeitschriften, Magazine und größere Objekte fällt das Layout wesentlich umfangreicher aus. Vor dem Druck werden Dummys hergestellt.
Weitere Artikel zum Thema:
→ Design Teil 1: Und wöchentlich grüßt die Korrektur
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→ Design Teil 4: Der Flyer, der nie fertig wurde
→ Design Teil 5: Visitenkarten zum Abschluss
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Weitere Artikel zum Thema im Internet:
→ Was ist Satz und Layout: Druck-Zuck
→ Schriftfamilie – Gruppe zusammengehöriger Schriften: https://www.typolexikon.de/schriftfamilie/
→ Serifenschriften und serifenlose Schriften erklärt: Adobe
→ Schriftgröße – Was bedeutet sie wirklich und wie entsteht sie: Onlineprinters
→ Durchschuss und Zeilenabstand – Typografie Begriffe einfach erklärt: Onlineprinters
→ Schriftarten für Überschriften in verschiedenen Stilen: Onlineprinters
→ Schriftstärke – Strichstärke – Schriftgewicht: Typolexikon
→ Warum Zeilenlänge und Textausrichtung die Lesbarkeit beeinflussen: Onlineprinters
→ Pantone Deutschland – Insiderwissen zu den Pantone-Farbsystemen: Pantone
→ Druckfähige PDF-Datei erstellen – 10 Tipps damit es klappt: Druckanfrage online
→ Warum das erstellen eines Dummys wichtig ist: Milou Keute
Autor Profil

- Marion Klüter ist Multimedia-Fachfrau und Bloggerin. Sie besitzt zwei Blogs mit unterschiedlichen Schwerpunkten, da sich beide Themen nicht miteinander vereinen ließen, denn Wut und Kreativität passen schlecht zueinander. Trotz vieler Rückschläge in ihrem Leben hat sie den Humor nicht verloren und lacht weiterhin gerne, auch über sich selbst.
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